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Pressemitteilung 88/24 - 26.07.2024

Der hellenistische K?nig

Internationales Forschungsprojekt zusammen mit der Universit?t Halle-Wittenberg

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat das von Professor Dr. Stefan Pfeiffer (Universit?t Halle-Wittenberg) zusammen mit Professor Dr. Gregor Weber (Universit?t Augsburg) beantragte wissenschaftliche Netzwerk zum Thema ?Der hellenistische K?nig als Idealherrscher? Vorstellungen von ?guter‘ Herrschaft in den Nachfolgereichen Alexanders des Gro?en“ für den Zeitraum von 2024 bis 2027 bewilligt.

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Das Netzwerk verfolgt eine einfache, für die Epoche des Hellenismus gleichwohl zentrale Fragestellung: Was macht einen guten Herrscher aus? Sie ist alles andere als neu, aber die Forschung der letzten Jahrzehnte scheint festgefahren zu sein: Die Hauptschwierigkeit besteht darin, ?u?erungen der zahlreichen Akteure – die K?nige selbst, die H?fe, die St?dte, die Intellektuellen, die heterogene Bev?lkerung der verschiedenen Reiche etc. – sachgerecht aufeinander zu beziehen. Vor allem ist zwischen externen Ansprüchen und Facetten der Selbstdarstellung zu unterscheiden. Der Neuansatz besteht darin, nicht nach Reichen oder Regionen, sondern nach Quellengruppen vorzugehen und auf deren Basis dann die dort thematisierten Facetten eines Idealherrschers herauszuarbeiten. Diese betreffen den K?nig (a) als Krieger/Sieger; (b) als Garant von Frieden, Wohlstand und Reichtum; (c) als Wohlt?ter; (d) als Bauherr und Stifter; (e) als Gott und (frommer) Mensch; (f) als Rechtssch?pfer und -setzer; (g) als akzeptiertes oder versto?enes Mitglied einer Dynastie; (h) als Sender und Empf?nger von Kommunikation; dies gilt in gleicher Weise auch für die K?nigin als Akteurin.

Frage nach dem idealen Herrscher berührt den Kern der Epoche

Die erw?hnten Quellengruppen, die die Netzwerkmitglieder als Spezialisten behandeln, sind diejenigen der (1) Historiographie, (2) Arch?ologie, (3) Dichtung und Philosophie sowie (4) Inschriften, Papyri und Münzen. Die Ergebnisse werden nochmals von hinzugeladenen Experten bewertet und im Plenum des Netzwerks eingehend diskutiert.

Die Epoche des Hellenismus war eine der bedeutendsten Phasen der griechischen Geschichte. Sie begann mit den Eroberungszügen Alexanders des Gro?en im Jahr 336 v. Chr. und endete im Jahr 30 v. Chr. In die hellenistische Zeit fallen als wichtige Ph?nomene im Kampf um die Nachfolge Alexanders die Ausgestaltung der Monarchie als Herrschaftsform und die Errichtung von Dynastien in den verschiedenen Reichen. Die Frage nach dem idealen Herrscher berührt somit den Kern der Epoche an sich.Die Konzeption sieht in den Jahren 2025-2027 einen digitalen Er?ffnungsworkshop, drei Tagungen zu den verschiedenen Quellengattungen (zwei davon digital, eine in Halle) sowie eine Abschlusstagung in Augsburg vor.

Zahlreiche Forschende aus dem In- und Ausland beteiligt

Dem Netzwerk geh?ren neben den beiden Antragstellern zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Karrierestufen aus dem In- und Ausland an, die für einzelne Facetten des Themas einschl?gig ausgewiesen sind: Prof. Dr. Alice Bencivenni (Epigraphik, Universit?t Bologna), Dr. Estelle Galbois (Klassische Arch?ologie, Universit?t Toulouse), Priv.-Doz. Dr. Matthias Haake (antike Philosophie, Universit?t Tübingen/Universit?t Bonn), Dr. Lisa Irene Hau (Historiographie, Universit?t Glasgow), Jan Lukas Horneff (r?mische Geschichte, Universit?t Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Philipp Kobusch (Klassische Arch?ologie, Universit?t Kiel), Prof. Dr. Felix K. Maier (Historiographie, Universit?t Zürich), Prof. Dr. Peter Franz Mittag (Numismatik, Universit?t zu K?ln), Dr. Eleni Skarsouli (Papyrologie, Universit?t Liège) und Dr. Riccardo Vecciato (Papyrologie, Universit?t zu K?ln).

Einen besonderen Akzent werden die eingeladenen G?ste setzen. Als ?Respondenten‘ haben Prof. Dr. Charikleia Armoni (Papyrologie, Universit?t zu K?ln), Dr. Charalampos Chrysafis (Alte Geschichte, Universit?t Augsburg), Dr. Andreas Hartmann (Alte Geschichte, Universit?t Augsburg), Prof. Dr. Achim Lichtenberger (Klassische Arch?ologie, Universit?t Münster), Dr. Ulrike Peter (Numismatik, BBAW), Prof. Dr. Ivana Petrovic (Klassische Philologie, University of Virginia) und Priv.-Doz. Dr. Dirk Rohmann (Alte Geschichte, Universit?t Wuppertal) zugesagt.

Der Er?ffnungsworkshop verfolgt hingegen das Ziel, von vier Expertinnen aus anderen Epochen bzw. Kulturr?umen Input zu den Potentialen und Problemen der Fragestellung der Thematik zu erhalten. Dafür haben sich freundlicherweise Prof. Dr. Céline Debourse (Altorientalistik, Harvard University), Prof. Dr. Anne Gangloff (R?mische Geschichte, Universit?t Rennes), Prof. Dr. Alexandra von Lieven (?gyptologie, Universit?t Münster) und Prof. Dr. Claudia Tiersch (Alte Geschichte, HU Berlin) bereit erkl?rt. Auf der Abschlusstagung im Frühjahr 2027 werden alle Netzwerkmitglieder nach mehreren Reflexionsphasen ihre Ergebnisse pr?sentieren, erg?nzt um zwei Keynote-Lectures von Prof. Dr. Boris Chrubasik (Alte Geschichte, Universit?t Toronto) und Prof. Dr. Sitta von Reden (Alte Geschichte, Universit?t Freiburg), die mit ihrer kultur- bzw. wirtschaftshistorischen Expertise nochmals neue Perspektiven einbringen werden.

Die gemeinsame Arbeit soll in die Publikationen von zwei B?nden – ein Band mit den Vortr?gen, einer mit den Quellenzeugnissen – münden.

https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/544238214

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