In den politischen und wissenschaftlichen Diskursen zur Mensch-Gesellschaft-Natur Beziehung wird oftmals die Kategorie des Gemeinwohls genutzt. Dies liegt daran, dass sich damit auch nichtmenschliche Wesen gut erfassen lassen. Zudem gef?hrden die globalen Umweltver?nderungen das Wohlergehen unmittelbar, w?hrend andere moralische Güter wie Freiheit, Gerechtigkeit oder Demokratie nur indirekt betroffen sind. Auch wenn das Gemeinwohl zentral im sozio?kologischen Diskurs ist, wird es nur selten ausdrücklich thematisiert. Meist schwingt es implizit mit und muss hermeneutisch erschlossen werden. Dazu werden diskursive Rahmenstrukturen analysiert. Leitkonzepte des sozio?kologischen Diskurses, n?mlich Nachhaltigkeit, Resilienz und Anthropoz?n, werden auf ihre Gemeinwohlimplikationen untersucht. Des Weiteren werden idealtypische Rollen des Menschen bei der Herstellung des Gemeinwohls beleuchtet. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Rede vom planetarischen Gemeinwohl sehr voraussetzungsreich ist und die theoretische Fundierung erst am Anfang steht.