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Philosophieren mit Kindern - Eine Zuammenarbeit mit dem Gymnasium bei St. Stephan

Tod, Glück, Freundschaft, Religion: All diese Themen sind nicht etwa deshalb so spannend, weil sie seit Jahrtausenden im Zentrum des philosophischen Diskurses stehen. Vielmehr finden diese Themen gerade deshalb so viel Beachtung, weil sie den Menschen seit jeher existentiell besch?ftigen. Dass auch Kinder ein Bedürfnis haben, sich mit diesen Grundfragen auseinanderzusetzen, zeigte das Projekt ?Philosophieren mit Kindern“, das am Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg bereits zum dritten Mal stattfand. Im Rahmen eines P-Seminars, das in diesem Jahr von Marion Spielberger betreut wurde, sollten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe philosophische Themen aufbereiten und am Ende des Schuljahres in vier Workshops den 5. Klassen des Gymnasiums auf m?glichst interaktive Weise pr?sentieren. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe selbst entschieden, zu welchen philosophischen Themen sie sich Workshops von ihren Mitschülern aus der 11. Klasse wünschen. Tod, Glück, Freundschaft und Religion wurden per Abstimmung so zu den Workshop-Themen gew?hlt. Die Ausarbeitung der passenden Fragestellungen und die Gestaltung einzelner Workshops durch die Oberstufenschüler wurde von vier Philosophie-Studierenden der Universit?t Augsburg begleitet. Neben einem Rundgang durch die Universit?tsbibliothek besuchten die Gymnasiasten im Dezember 2023 zudem ein Seminar zur Einführung in die Philosophie, in dem sie mit Studierenden der Universit?t Augsburg über das Thema der Willensfreiheit diskutierten. Im Anschluss daran lernten sie ihre studentischen Tutorinnen und Tutoren kennen, von denen jede/r eine Schülergruppe mit je einem der vier Themen betreute. Im Vordergrund stand dabei, die Schülerinnen und Schüler methodisch bei der Aufbereitung der Themen zu unterstützen und gemeinsam einen Rahmen auszuarbeiten, um pr?zise die passenden Schwerpunkte für die konkrete inhaltliche Ausgestaltung der jeweiligen Themen zu finden. Aber auch bei konkreten inhaltlichen Fragen und Schwierigkeiten standen die Studierenden den Schülerinnen und Schülern zur Seite. Für die Pr?sentation von Zwischenergebnissen und einen pers?nlichen Austausch waren die Tutorinnen und Tutoren schlie?lich am Gymnasium bei St. Stephan zu Gast. Hier hatten die Seminarteilnehmenden die Gelegenheit, ihre Arbeitsfortschritte zu demonstrieren und Verbesserungsvorschl?ge von den Studierenden entgegenzunehmen. Neben inhaltlichen Aspekten wurde hier auch darüber diskutiert, wie man die Workshops gliedern und ansprechend gestalten kann – ferner stand eine altersgerechte Vortragsweise im Fokus des Seminars. Das Projekt endete Mitte Mai 2024 mit der Durchführung der Workshops. Die Zusammenarbeit zeigte, wie wichtig es ist, Schülerinnen und Schülern frühzeitig den Zugang zu akademischen Ressourcen zu erm?glichen und sie für anspruchsvolle Themen zu begeistern. Au?erdem erm?glichte sie den Schülerinnen und Schülern der elften Klasse einen tieferen Einblick in die Welt der Philosophie.

- Ein Bericht von Etienne Dame, einem mitwirkenden Studenten -

Im ?Ein Wort am Sonntag“, einer Kooperation zwischen Staatstheater Augsburg und der Kirchen St. Moritz und St. Anna in Augsburg, sprach Prof. Georg?Gasser über die aktuelle Aufführung von Frankenstein.?In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er anhand der Dialogphilosophie des jüdischen Philosophen Martin Buber die Identit?tssuche der Kreatur, die verzweifelt nach Zugeh?rigkeit und einem ?Du“ der Anerkennung sucht, aber nur auf Ablehnung und Gewalt trifft. Die Einsamkeit und Ausgrenzung führen die Kreatur in eine Spirale der Rache und Zerst?rung. Mary Shelleys Roman zeichnet letztlich auf berührende Weise die Kreatur als soziales Wesen, das auf tragische Weise im Scheitern an zwischenmenschlichen Beziehungen seine eigene Identit?t in einer dialektisch-negativen Weise entwickelt. Shelley fordert das Publikum heraus, Empathie für diese Kreatur zu empfinden, die sich durch die Einsicht ihres schuldhaften Verhaltens menschliche Züge und die Orientierung am moralisch Guten bewahrt.

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