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Entnommen: Philologisch-Historische Fakult?t

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Was sind Plagiate im wissenschaftlichen Arbeiten?

Die schriftliche Bearbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung erfolgt immer in der Auseinandersetzung mit bereits existierenden Forschungsergebnissen. Das hei?t, der eigene Text kn¨¹pft an fremde Texte an und grenzt sich von diesen ab. Der Bezug auf fremde Texte (meist ?Sekund?rliteratur¡° genannt) erfolgt mittels direkter Zitate, indirekter Zitate, allgemeiner Verweise oder Paraphrasen.

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• Direktes Zitat
  Zu dieser Frage schreibt M¨¹ller: ?Man kann daraus folgern, dass dem so ist¡° (1999, 23).
• Indirektes Zitat
  M¨¹ller (1999, 23) zieht daraus die Folgerung, dass dem so sei.
• Allgemeiner Verweis
  Diese Position vertreten z. B. M¨¹ller (1999), Meyer (2001) und Huber (2005).
• Paraphrase | Wiedergabe in eigenen Worten
  Fremdtext:
  (aus einem Aufsatz von J¨¹rgen E. M¨¹ller, mit einer Auslassung, Kursivsetzung im Original): Diese Prozesse schlie?en [Auslassung] /das Erregen und Aufrechterhalten der Aufmerksamkeit des Rezipienten und des Vergn¨¹gens seines Lekt¨¹re- oder Seh-/H?rerlebnisses durch die Tradition des Traditionsbruchs/ ein. Mit anderen Worten: Gattungenimplizieren immer sowohl Kontinuit?t als auch das Durchbrechen dieser Kontinuit?t.
  Paraphrase:
  Das Durchbrechen von Gattungstraditionen schafft beim Rezipienten Aufmerksamkeit und Vergn¨¹gen beim Lesen, Sehen oder H?ren (vgl. M¨¹ller 2014, 82).

Plagiate sind unerkl?rte / unmarkierte ?bernahmen fremden geistigen Eigentums in einen eigenen Text. Ein Plagiat liegt also vor, wenn ?bernahmen aus fremden Texten im eigenen Text nicht kenntlich gemacht werden. Ein Plagiat ist Diebstahl (bei anderen Autoren) und T?uschung (von Lesern) und daher eine gravierende Verfehlung gegen die Gebote wissenschaftlichen Arbeitens und akademischer Integrit?t.

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Welche Formen des Plagiats gibt es?

• Vollplagiat: Die Verfasserin/der Verfasser gibt einen fremden Text komplettoder in wesentlichen Teilen als eigenen aus (auch von einem ghostwriter).
• Doppelverwertung von Pr¨¹fungsleistungen (eine Art Vollplagiat): Die Verfasserin/der Verfasser reicht eine Arbeit mehrfach als Pr¨¹fungsleistung ein, z. B. in unterschiedlichen Modulen oder Studieng?ngen.
• Copy & Paste-Plagiat: Die Verfasserin/der Verfasser ¨¹bernimmt und kombiniert Textteile aus verschiedenen fremden Werken, ohne die Quellen kenntlich zu machen. Hierzu geh?rt auch das Herunterladen und Verwenden von Textteilen aus dem Internet ohne Quellenangabe.
• Paraphrasen-Plagiat: Die Verfasserin/der Verfasser ¨¹bernimmt Teile aus einem Fremdtext, ver?ndert diese leicht, ohne die Quelle kenntlich zu machen.
• ?bersetzungsplagiat: Die Verfasserin/der Verfasser ¨¹bersetzt fremdsprachige Texte oder Teile davon und gibt diese als eigene aus.

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Wann beginnt ein Plagiat?

Die Formen zeigen, dass es unterschiedliche Schweregrade von Plagiaten gibt. Es ist ein Unterschied, ob man eine Seminararbeit komplett aus dem Internet zieht (Vollplagiat) oder ob man einmal vergisst, bei einem Zitat den Autor / die Quelle zu nennen. Dennoch beginnt ein Plagiat streng besehen mit der ersten unerkl?rten / unmarkierten ?bernahme aus einem Fremdtext.

Dabei ist Ihren Dozierenden bzw. Pr¨¹fenden klar, dass Sie in der wissenschaftlichen Ausbildung stehen und m?glicherweise noch handwerkliche Fehler machen. Wenn Sie also bei einem Zitat versehentlich einmal den Autor oder im Literaturverzeichnis einen Titel falsch angeben oder nicht anf¨¹hren, dann ist dies bewertungsrelevant, aber nicht gleich ein Plagiatsfall. Ein Plagiat liegt eindeutig dann vor, wenn ein systematischer Vorsatz erkennbar wird.

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Was geschieht in einem mutma?lichen Plagiatsfall?

Pr¨¹fende, die ein Plagiat feststellen, holen von einem weiteren Pr¨¹fenden ein Zweitgutachten ein; best?tigt dieses den Plagiatsfall, ergeht eine Meldung an das Pr¨¹fungsamt; dabei werden schwere und besonders schwere F?lle explizit als solche mitgeteilt. ?ber schwere und besonders schwere F?lle informiert das Pr¨¹fungsamt den jeweils zust?ndigen Pr¨¹fungsausschuss.

Was sind die Folgen eines Plagiats?

Der in den Pr¨¹fungsordnungen enthaltene Paragraph ?Vers?umnis, T?uschung, Ordnungsversto?¡° regelt den Umgang mit F?llen der nachgewiesenen T?uschung / des nachgewiesenen Plagiats. Die Folgen reichen vom Nichtbestehen des Moduls bis zum endg¨¹ltigen Nichtbestehen des Studienganges in besonders schweren F?llen. Ein besonders schwerer Fall liegt vor, wenn praktisch keine eigene Leistung der Studierenden mehr feststellbar ist, etwa durch die komplette ?bernahme einer fremden Arbeit oder durch einen Ghostwriter.

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